Anti-Mobbing-Konzept
Arbeit im multiprofessionellen Team
1. Einleitung
An unserer Städtischen Realschule Bad Münstereifel werden ca. 570 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen unterrichtet.
Wir arbeiten im multiprofessionellen Team zusammen. Folgende Lehrkräfte und Mitarbeitende gehören zu unserer RS BaM:
- 43 Regelschullehrkräfte, zum großen Teil auch als Klassenleitungen, darunter eine Beratungslehrkraft, Schulleitung
- 4 Sonderpädagoginnen
- 2 MPT-Fachkräfte
- 1 Schulsozialarbeiterin
- 1 Schulverwaltungsassistent
- 1 Sekretärin (städt. Trägerschaft)
- 1 Hausmeister (städt. Trägerschaft)
- 12 Schulbegleitungen (externe Trägerschaft)
Unser Schulmotto lautet „Miteinander lernen, leben, Verantwortung übernehmen – in einer Schule, die uns gefällt!“ Uns ist ein gutes, respektvolles und wertschätzendes Miteinander sehr wichtig, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen können und damit auch gut miteinander lernen, leben und arbeiten können. Diese Haltung wird auch in unserer Schulordnung, den Unterrichtsstandards und in den Nulltoleranzregeln weiter konkretisiert.
2. Unser Anti-Mobbing-Konzept im Kurzüberblick
Gemeinsam setzen wir uns gegen Mobbing oder gegen sich anbahnendes Mobbing ein. Hierzu setzen wir folgende Maßnahmen ein:
Prävention (P)
Maßnahmen bei Konfliktsituationen (K)
Akute Maßnahmen bei schweren Konfliktsituationen oder Mobbingfällen (A))
Jg. 5:
(P) Soziales Lernen – Aufklärung Cybermobbing
(P) Soziales Lernen – Anti-Mobbing-Einheit
(P) Soziales Lernen – Konfliktlösungsstrategien
(P) Klassenpaten aus Jg. 9
(P) ISF Medienscouts klären auf über Cybermobbing
Jg. 6:
(P) Klassenpaten aus Jg. 10 (Fortführung)
(K) Soziales Lernen nach Bedarf
Jg. 7:
(P) Veranstaltung zum Thema Cybermobbing (z.B. Kriminalkommissariat Vorbeugung)
(K) Soziales Lernen – Konfliktlösungsstrategien (nach Bedarf)
Jg. 8:
(P) RS BaM sozial – Projektdoppelstunde durch Schulsozialarbeit und MPT-Fachkräfte
(K) Soziales Lernen – Konfliktlösungsstrategien (nach Bedarf)
Alle Jahrgänge:
(P) „RS BaM sozial – wir zeigen Haltung!“ –
- Jahresmotto,
- Vereinbarung zum sozialen Miteinander unterschreiben,
- Jahreskunstwerk,
- Jahrgangsaktion
(K) Durchgehend Ansprechpartner (Schulsozialarbeit, MPT-Fachkräfte)
(K) Weitere Ansprechpartner (Beratungslehrerin)
(A) Diagnose über Mobbingtagebuch
(A) Konzept „No blame approach“
(A) Konzept FARSTA
(A) Bei Bedarf – Projekt zur Stärkung der Klassengemeinschaft
(P) Infoveranstaltung/Gespräch mit Seiteneinsteigern – RS BaM sozial mit Frau Ramers, Herrn Dejonghe, Frau Lütgen
(P) “RS BaM sozial”-Einheit in Klassen, die zum Schuljahresbeginn viele Seiteneinsteiger und Wiederholer aufnehmen
(P) Projekt „Gemeinsam Klasse sein“
Elternarbeit:
(P) Medienparcours für Eltern der Jg. 5-8
(P) Empfehlung der Online-Elternabende (Frau Houf, Kriminalkommissariat Vorbeugung)
(P) Elternbrief mit Unterschrift zur Kenntnisnahme – Elternbrief für Neuanmeldende (Thema Mediennutzung Handy)
3. Was ist unter den einzelnen Begriffen zu verstehen?
Soziales Lernen
Das soziale Lernen findet im Jahrgang 5 einmal wöchentlich statt. Mobbing und Cybermobbing sind dabei zentrale Themen, die behandelt werden. Fragen wie: Was versteht man unter Mobbing? Ab wann spricht man von Mobbing? Wie kann man damit umgehen und wo erhält man Hilfe? werden im Unterricht erarbeitet.
Klassenpaten
Ziel:
Das Patenprogramm hat das Ziel den neuen Fünftklässlern den Übergang von der Grundschule zur Realschule zu erleichtern. Durch die Unterstützung von jeweils zwei älteren Schülerinnen und Schülern aus der 9. und 10. Klasse sollen sich die neuen Schülerinnen und Schüler schneller in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden, soziale Kontakte knüpfen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln. Außerdem wird durch die Paten sichergestellt, dass die Schüler*innen beispielsweise in der Pause immer einen Ansprechpartner haben.
- Patenauswahl:
- Schüler*innen der 9. Klasse können sich freiwillig als Paten bewerben
- Die Auswahl erfolgt im Jahrgang 9, um eine kontinuierliche Begleitung über zwei Jahre (gesamte Erprobungsstufe) zu gewährleisten
- Die Auswahl erfolgt durch ein kurzes Bewerbungsgespräch, in dem die Motivation und Eignung der Paten ermittelt werden kann
- Kriterien für die Auswahl könnten Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz und die Bereitschaft zur Unterstützung sein
- kurze Schulung (ca. 2 Nachmittage) für die Paten, in der sie Tipps und Strategien zur Unterstützung der neuen Schüler*innen erhalten
- Begleitende Aktivitäten:
- Einführungsveranstaltung: Zu Beginn des neuen Schuljahres findet ein gemeinsames Treffen statt, bei dem sich Paten und Klasse kennenlernen; die Paten stellen ihre Rollen und Angebote vor
- Regelmäßige Treffen: Paten und Fünftklässler treffen sich regelmäßig (z.B. einmal pro Monat), um Fragen zu klären, Unterstützung zu bieten und gemeinsame Aktivitäten zu planen oder durchzuführen
- Diese Treffen können in Form von Gruppenaktivitäten, Spielen oder informellen Gesprächen gestaltet werden
- Paten können die Klasse bei Projekten (z.B. SV-Cup) oder Ausflügen begleiten
- Feedback und Evaluation:
- Regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Paten, neuen Schüler*innen und Lehrer*innen, um den Fortschritt zu evaluieren und eventuelle Anpassungen vorzunehmen
- Am Ende des Schuljahres wird eine Umfrage durchgeführt, um die Erfahrung der neuen Schüler*innen und Paten zu sammeln und das Programm kontinuierlich zu verbessern
- Paten des Vorjahres geben ihre Erfahrungen an neue Paten weiter, tauschen Erfahrungen aus und lernen voneinander
- Belohnungssystem
- Paten, die sich besonders engagieren, können Zertifikat/Zeugnisbemerkungen erhalten, um ihre Motivation zu fördern
Ressourcen:
- Organisation durch Beratungslehrer*innen, Unterstützung durch Schulsozialarbeit, MPTs
- Bereitstellung von Materialien und Informationen, die den Paten helfen, ihre Rolle effektiv auszufüllen
Fazit:
Das Programm fördert nicht nur die Integration der neuen Schüler*innen, sondern stärkt auch die sozialen Fähigkeiten und das Verantwortungsbewusstsein der älteren Schüler*innen. Durch diese gegenseitige Unterstützung entsteht ein positives Schulklima, das das Lernen und die persönliche Entwicklung aller Beteiligten fördert.
ISF Medienscouts
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 sensibilisieren die Kinder der Klassen 5 zum Thema Cybermobbing. WhatsApp, Snapchat, TikTok und Instagram sind aktuell die Apps, über deren Gefahren aufgeklärt wird und über diese Cybermobbing stattfinden kann.
Ansprechpartner
Wird ein Fall von Mobbing vermutet, dann sind Frau Ramers (Schulsozialarbeit) und Herr Dejonghe und Frau Lütgen (MPT-Fachkräfte) die ersten Ansprechpartner. Mit Ihnen sollte in diesem Fall ein Gesprächstermin vereinbart werden.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auch andere Lehrkräfte des Vertrauens anzusprechen, die dann wiederum Unterstützung bei Schulsozialarbeit bzw. MPT einholen.
- Schulsozialarbeit – Frau Ramers, Raum G3-17, ramers@kreis-euskirchen.de
- MPT-Fachkraft – Herr Dejonghe, Raum K2-3, dejonghe@rsbam.nrw.schule
- MPT-Fachkraft – Frau Lütgen, Raum “Aldi-Büro” A1-5, luetgen@rsbam.nrw.schule
- Beratungslehrerin – Frau Schumacher, schumacher@rsbam.nrw.schule
- SV-Lehrkräfte – Frau Zapp und Herr D.Müller, siehe Stundenplan, zapp@rsbam.nrw.schule und d.mueller@rsbam.nrw.schule
- Die jeweils zuständige Klassenleitung
- Sekretariat – Frau Schäfer, 3. OG, 02253 545 840
Kummertagebuch
Wenn es bei Schülerinnen und Schülern zu einem Mobbingverdacht kommt, wird ihnen ein Kummertagebuch in Form einer Tabelle ausgehändigt. Dort kann festgehalten werden, wann zu welchem Datum und zu welcher Zeit was geschehen ist, wer beteiligt war, wie die Gefühlslage war und welche Zeugen es gibt.
No blame approach
Der „No Blame Approach“ ist eine konkrete Maßnahme bzw. Handlungsstrategie, die in akuten Mobbing-Fällen eingesetzt werden kann und die Möglichkeit einer offensiven Bearbeitung des Falls bietet. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Entwicklung eigener Problemlösungsstrategien, die das Mobbing stoppen. Die Methode ist besonders für jüngere SuS geeignet. (bpb)
FARSTA
Die Farsta-Methode ist eine konkrete Maßnahme bzw. Handlungsstrategie, die in akuten Mobbing-Fällen eingesetzt werden kann und die Möglichkeit einer offensiven Bearbeitung des Falls bietet. Nach einem Gespräch mit dem Mobbing-Opfer und der genauen Recherche der Umstände werden die Täter der Reihe nach aus dem Unterricht geholt, nach den Einzelheiten befragt und mit ihrem Verhalten konfrontiert. Ziel ist, den Täter dafür zu gewinnen, die Situation des Opfers zu verbessern. (bpb)
RS BaM sozial
“RS BaM sozial” zeigt die soziale Haltung, die für uns an der RS BaM wesentlich ist. Um diese Haltung sichtbar zu machen, gibt es in jedem Jahr ein von der SV gewähltes Jahresmotto, zu dem ein Jahreskunstwerk bzw. eine Jahresaktion umgesetzt wird, z.B. mit Unterstützung der
Kunstfachschaft. Zudem gibt es eine Vereinbarung, die zu Beginn jedes Jahres von allen Schülerinnen und Schülern der RS BaM unterschrieben wird.
Elternabend Medienparcours
Beim Elternabend in Form eines Medienparcours werden an unterschiedlichen Stationen Themen wie Cybermobbing und wie man den Kindern in einem akuten Fall helfen kann, wo sie Unterstützung bekommen und an wen sie sich wenden können, bearbeitet.
MPT
Die Abkürzung “MPT” steht für “Fachkraft für Multiprofessionelles Team im Gemeinsamen Lernen”. Unsere MPT-Fachkräfte unterstützen Sonderpädagogik, Schulsozialarbeit und übernehmen eigenverantwortlich weitere pädagogische (Angelegenheiten) Aufgabenstellungen.
4. Verlaufsplan und Zuständigkeiten bei einem Mobbing-Verdachtsfall
Vermutung Mobbing – Vermutung geäußert durch Schüler/in, Eltern, Lehrkraft, Schulsozialarbeit, MPT
Information an
Schulsozialpädagogin Frau Ramers oder MPT-Fachkraft Herr Dejonghe oder Frau Lütgen; Zuständigkeit einer Person wird festgelegt
Ab diesem Zeitpunkt liegt die Verantwortung und die Koordination des weiteren Vorgehens bei einer der oben genannten Personen. Wichtig ist hier, dass weitere Schritte nur in Rücksprache mit der zuständigen Person durchgeführt werden.
Prüfung:
Liegt ein Fall von Mobbing vor?
Definition Mobbing:
- hoher Leidensdruck durch absichtliche, gezielte, wiederholte Angriffe
- Ausgrenzung, Erniedrigung und Ungleichgewicht
- Regelmäßige Vorfälle (täglich oder mehrmals pro Woche)
- Mehrere Verursacher
- Dauer mindestens 6 Monate
- Keine Lösung aus eigener Kraft möglich
Wer prüft?
Schulsozialpädagogin Frau Ramers oder MPT-Fachkraft Herr Dejonghe oder Frau Lütgen
Wer ist beteiligt, wer muss informiert werden, wenn sich der Verdacht auf Mobbing erhärtet?
- Klassenleitung
- Eltern
- Sonderpädagogin
- Schulbegleitung
- Schulleitung
- Weitere (nur mit Schweigepflichtentbindung)
Wie wird festgestellt, ob ein Fall von Mobbing vorliegt?
- Erstgespräch(e) der Schülerin/des Schülers mit zuständiger Schulsozialarbeit oder MPT
- Kummertagebuch
- Auswertung des Kummertagebuches (Schulsozialarbeit oder MPT mit betroffenem Schüler/mit betroffener Schülerin)
Feststellung: kein Fall von Mobbing Weitere Maßnahmen
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Feststellung: Bestätigung, dass Mobbing vorliegt Weitere Maßnahmen:
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5. Weitere (externe) Unterstützungsmöglichkeiten
Hilfe durch externe Stellen:
- Schulpsychologische Beratungsstelle, 02251-15730
schulpsychologie@kreis-euskirchen.de
www.kreis-euskirchen.de
- Erziehungs- und Familienberatungsstelle, 02251-15710
familienberatung@kreis-euskirchen.de
www.kreis-euskirchen.de
- Wellenbrecher, 02251-149650
www.wellenbrecher.de
- Caritas 02251-650350
www.caritas-eu.de
- Frauenberatung, 02251-75140
www.frauen-helfen-frauen.eu
- Kreispolizeibehörde, 02251-799-0
Poststelle.euskirchen@polizei.nrw.de
www.euskirchen.polizei.nrw
6. Evaluation
Nach ca. 3 bis 4 Monaten findet bei Anwendung von „No blame approach“ bzw. FARSTA ein Abschlussgespräch statt, bei dem die ergriffenen Maßnahmen evaluiert werden.