Sechs KURS-Unternehmen beim Münstereifeler Abend der Ausbildung
BAD MÜNSTEREIFEL. Ein aufwändiges Projekt wurde Wirklichkeit: Über 100 Schüler/innen der Städtischen Realschule und Friedrich-Haass-Schule meldeten sich, um mit ihren Eltern ein oder zwei begehrte Ausbildungsbetriebe für jeweils eine Stunde zu besuchen.
Mit dabei die KURS-Lernpartner SIEBER Forming Solutions, Peter GREVEN, das Hammerwerk Erft, Straßenbau Josef Scheiff, Miele Euskirchen und INNECKEN Elektrotechnik sowie zusätzlich das Seniorenhaus Marienheim aus Bad Münstereifel.
Erwin Metzen, vom Hammerwerk Erft, führte an diesem Abend mit seinen Mitarbeitern in zwei Durchgängen über 80 Gäste durch die Sägerei, Schmiede, Dreherei und Vergüterei und stellte den Jugendlichen die sieben möglichen Ausbildungsberufe des Betriebs vor.
Auch Michaela Scholl und Maike Stollenwerk begrüßten im Betrieb Peter Greven ähnlich viele Besucher und veranschaulichten während der Betriebsführung unter anderem den Unterschied des Berufsbilds Chemikant und Produktionskraft Chemie.
Im beschaulichen Eicherscheider Betrieb SIEBER werden auf Sonderbestellung mit Hilfe der Dreh-, Fräs- und Schleiftechnik Werkzeuge für die Umformtechnik hergestellt. Werksleiter Georg Udelhofen demonstrierte für seine Gäste die „Umformtechnik“ am Beispiel des Sechs-Kant Zündsteckers für Mofas oder PKW und warb für den Beruf des Zerspaners. Einige Jugendliche erkundigten sich gleich nach einem Praktikumsplatz, den Bewerbungsvoraussetzungen oder den Verdienstmöglichkeiten.
Wesentliches erfuhren die 28 Jugendlichen, die mit ihren Eltern das Familienunternehmen Scheiff in Kirchheim besuchten unter anderem von Azubi Jannis Hack, einem ehemaligen Realschüler, der im August seine Ausbildung zum Bauzeichner begann und jedem Interessenten vorbildhaft die Bedienung des Tachymeters zeigte sowie begeistert von seinem Berufsalltag erzählte.
„Finde dein Glück auf der Straße“ so der Werbeslogan. Als Gunther Scheiff den Jugendlichen und ihren Eltern auf dem großen Hof mit den dazu nötigen Maschinen vom Bau seiner ersten Straße berichtete, verstand man das Empfinden eines Straßenbauers nach der endgültigen Fertigstellung.
Begeistert waren auch die Eltern. Überall hörte man Stimmen, die bekundeten: „An diesen Betrieben fahre ich schon seit so vielen Jahren vorbei und wie schön, dass es heute die Gelegenheit gibt, hineinzuschnuppern und die Firmen von innen zu sehen.“
In den Euskirchener Betrieben Miele und Innecken Elektrotechnik, Lernpartner der Realschule, bekamen die Real- und Hauptschüler/innen nicht nur das Unternehmen präsentiert und eine Führung, sondern durften auch den derzeitigen Azubis des Berufs Elektroniker/in für Betriebstechnik in der Lehrwerkstatt über die Schulern schauen. Bei Innecken wurden Steckverbindungen am Schaltbrett getestet. Torsten Zimperfeld betonte, dass die Teamarbeit hier von Beginn an eine große Rolle spiele, da die Auzubildenen und Mitarbeiter sich auf Montage, zum Beispiel bei Arbeiten an Hochspannungs- oder Umspannungsanlagen aufeinander verlassen müssen.
Bei Miele stellte der langjährige Ausbildungsleiter Heinz-Engelbert Mundt gleich sechs mögliche Ausbildungsberufe vor und half Marie aus der Klasse 10c an der Handhebelpresse bei der Umsetzung einer kleinen Projektaufgabe.
Das neue Konzept war für alle Beteiligten ein großer Erfolg und die Anmeldezahlen waren weitaus höher als vorhergesehen. Die Schulleitung sowie die drei Berufswahlkoordinatorinnen Stefanie Kump, Vanessa Rauch und Karola Welcker resümieren: „Diese Vorarbeit und Organisation hat sich ausgezahlt. In zwei Jahren erweitern wir sicherlich die Anzahl der Betriebe und bieten sogar einen dritten möglichen Durchgang an, denn schon jetzt hätten viele Familien gerne noch mehr mögliche Ausbildungsbetriebe besucht.“